Aditechs moderne LCD-Anzeigen für Verkehr und Industrie vermitteln an neuralgischen Punkten wichtige Informationen – und werden auf FINEPLACER® Systemen gefertigt.
Tausende Menschen rasten gleichzeitig über den Bahnhof, suchen ihr Gleis oder wollen herausfinden, ob der Zug heute pünktlich kommt. Zwar ertönen immer wieder Lautsprecherdurchsagen, doch wegen der Renovierungsarbeiten nebenan sind sie kaum zu verstehen.
Glücklicherweise hängen überall große elektronische Displays. Weithin sichtbar benennen sie Abfahrtszeiten und Gleisnummern, bringen Ordnung ins Getümmel und vermitteln auf einen Blick wichtige Informationen.
Einer der führenden Hersteller solcher Fahrgast- und Verkehrsinformationssysteme ist die Aditech Flüssigkristallanzeigen GmbH aus dem schwäbischen Heidenheim. Displays aus Heidenheimer Produktion kommen in Deutschland, Europa und weltweit auf Bahnhöfen und Haltestellen, in Bussen und Bahnen oder im Rahmen von Stadtinformations- oder Parkleitsystemen zum Einsatz.
Prozessautomatisierung und kundenspezifische Anpassung
Aditechs Zusammenarbeit mit Finetech begann 1998, als die Schwaben für einen Kunden aus der Automobilindustrie im Rahmen einer Musterserie Displays fertigten. Für diese Chip-on-Glass Anwendung wurde ein manuelles FINEPLACER(r) pico System eingesetzt. Bald darauf folgten weitere Aufträge, unter anderem von der Deutschen Bahn. Auch hier waren die Vorserienergebnisse erfolgreich, aufgrund klarer Vorgaben an Pixeldichte bzw. der Anzahl zu verbindender IC-Schaltungen pro Display konnte eine wirtschaftliche Serienproduktion aber nur auf einem automatisierten Montagesystem erfolgen.
Aditechs Ziel waren zwei komplette Displays pro Stunde. Die benötigte Platziergenauigkeit lag bei damals herausfordernden 15 Mikrometern. Zum Aushärten der aufgeklebten Treiberchips musste das System UV-Curing beherrschen, sollte für mehr Zukunftssicherheit aber auch zusätzliche Verbindungstechnologien unterstützen.
Obwohl Aditech mit dem FINEPLACER(r) pico gute Erfahrungen gemacht hatten, brachten sie damals Finetech nicht mit Produktionsequipment in Verbindung. Finetech stand für klassische Produktentwicklung und Forschung – also Bereiche, in denen es vor allem auf Genauigkeit und Prozessvielfalt ankommt. Da kam es durchaus überraschend, dass auf der SMT Hybrid Packaging Messe 2001 in Nürnberg der erste Prototyp eines automatischen FINEPLACER® Systems vorgestellt wurde. Der Automat bot damals schon 5 Mikrometer Platziergenauigkeit bei 3 Sigma und vor allem die Flexibilität, nach der Aditech suchte. Das Interesse war geweckt.
„Finetech hat sich stets als hochinnovatives und kooperatives Unternehmen präsentiert. Man hat für unsere Anliegen und Wünsche immer ein offenes Ohr, entwickelt bei Bedarf schnell technische Lösungen und bietet unkompliziert Support.“
In den Monaten danach arbeitete Aditech eng mit Finetechs Ingenieuren und Softwareentwicklern zusammen, um den Automaten auf die Anwendung anzupassen. So wurden z.B. das optische System und die Bilderkennungssoftware modifiziert. Damit war der Automat in der Lage, über die gesamte Länge großer Treiberchips feinste Strukturen hochauflösend zu erkennen. Auch wurden spezielle Aufnahmen für große LCD-Panels konstruiert. Im Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen konnte Ende 2001 die Serienproduktion auf dem FINEPLACER® Automaten aufgenommen werden.
Fit für Serienproduktion und neue Geschäftsfelder
Über die Jahre hat Aditech den Maschinenpark mit sechs Automaten von Finetech ausgestattet. In der Produktion werden heute 150 ICs pro Stunde zuverlässig mit ACP angebunden und thermisch ausgehärtet. Selbst der erste Automat von 2001 erfüllt noch spielend die Prozessspezifikationen.
Dabei werden längst nicht mehr nur LCD-Anzeigen für Informationssysteme produziert, das Geschäft ist vielmehr in Bewegung. Die klassische IC-Montage für Fahrgastinformations- und Verkehrsleitsysteme ist zwar z.B. für Ost-Europa noch ein Thema, in anderen Märkten werden alternative Anwendungen allerdings immer wichtiger.
Dies beinhaltet z.B. Anzeigen für die Industriesteuerung, die hochgenaue Chipmontage auf E-Ink Displays oder die nachträgliche Ausstattung herkömmlicher LCD-Panels mit Beleuchtung oder Schutzglas. Auch für all diese Applikationen sind die FINEPLACER® Systeme gut gerüstet.
„Es hat sich ein enges und freundschaftliches Verhältnis entwickelt, das bis heute fortbesteht. Von 2001 bis 2016 haben wir ca. 13 Mio. Schaltungen erfolgreich mit FINEPLACER® Systemen gebondet. Diese Zahl spricht für sich.“